Mit Eifer und Eimer zu drei Punkten gegen Limbach-Oberfrohna

Blau-Weiß Gersdorf   –   Limbach-Oberfrohna  4:3 (3:1)

Unsere Torschützen: Madlen, Elias, Niklas, Lukas M.

Die Sonne meinte es heute gut, fast schon zu gut mit uns, als wir uns für das heutige Spiel gegen Limbach-Oberfrohna warm machten. Wer im Physikunterricht aufgepasst hat, wird sich erinnern, dass sich Dinge beim Erwärmen ausdehnen, weil die Teilchen darin ganz aufgeregt werden und verrückter im Material herumwirbeln. Es gibt jedoch hiervon einige Ausnahmen. Eine davon sind Fußballmannschaften. Wenn hier die Umgebungstemperaturen stark erhöht sind, kommt es zu einer erstaunlichen Reaktion. Dann wird nämlich der Kreis, in welchem sich die Spieler zu ihren Aufwärmübungen aufgestellt haben, immer kleiner. Er zieht sich sichtbar zusammen. Dieses Phänomen war auch heute deutlich zu beobachten.

Der Ball wurde mit wohldosierter Kraft zum Kollegen gekickt, gerade noch mit so viel Elan, dass der Trainer nicht meckerte und der Ball nicht im Gras steckenblieb, aber eben so wenig, dass man nicht schon vor Anpfiff ins Schwitzen geriet. Konnten die Blau-Weißen in dieser Phase noch einen Gang herunterschalten, so war es damit jedoch mit Anpfiff vorbei. Zwar hatten wir in der Hinrunde klar gegen den heutigen Gegner Limbach gewonnen, so gab es doch keinen Zweifel, dass es an diesem Spieltag ein hartes Stück Arbeit würde. Der Limbacher Verein ist bekannt für seine brillante Trainingsarbeit. Jedes Mal, wenn man auf die Rot-Grünen trifft, merkt man eine positive spielerische Entwicklung. Wir hofften, dass wir dies heute nicht allzu ausgepräft erleben, aber diese Hoffnung erstarb von der ersten Minute an.

Limbach war gut drauf, ebenso wie die zahlreichen mitgereisten Fans der Gäste. Die Jungs in der rot-grünen Spielkleidung vereinnahmten erstaunlich oft unsere Hälfte und wir mussten auf der Hut sein, nicht sofort einen Gegentreffer zu kassieren. Keeper Jonas würde es nicht langweilig werden, das war offensichtlich. Doch wir wollten uns die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Das war schwer, vor allem bei der sommerlichen Hitze. (Wer schon einmal bei 30 Grad ein Butterbrot in der Hand gehalten hat, wird dies bestätigen.) Das Team sehnte sich nach dem Führungstreffer und tat viel dafür. Madlen setzte sich wunderbar durch, hängte ihre Gegenspieler technisch super ab und setzte einen gezielten Schuss ab. Der Ball schlug im Netz ein und alle freuten sich riesig über das 1:0. Nur wenig später hatte Erik im Mittelfeld gut die Kugel behauptet und zu Elias herüber gegeben. Dieser versuchte es, noch ohne zählbares Ergebnis, aber beim Nachsetzen und dem zweiten Versuch war der Ball dann erfreulicherweise drin. 2:0, so kann es weitergehen! Also versuchten wir es in genau gleicher Weise sofort noch einmal, verfehlten das Tor aber knapp.

Blau-Weiß machte viel Druck auf die Limbacher, aber diese hielten nicht nur stand, sondern auch extrem gut dagegen. Schon wieder waren sie pentrant zu Gast in unserer Hälfte, wenngleich wir sie nicht dazu eingeladen hatten. Sie kamen einfach so vorbei und wir hatten Mühe, die unliebsamen Eindringlinge von Jonas´Tor fernzuhalten. Unsere Abwehr mühte sich nach Leibeskräften, aber da sie zum Teil doppeln musste, entstand eine ziemlich große Lücke rechts vorm Tor. Limbach sah die Lücke, füllte sie und schoss. Für Torhüter Jonas war nix mehr zu retten, das 2:1 war unausweichlich. Die Limbacher Fans jubelten ihrem engagiert spielenden Team zu. Wir versuchten weiter alles, möglichst früh den Sack zuzumachen. Madlen gab schön auf Niklas herein, doch dieser war einen kleinen Schritt zu spät. Dann kam es zu einem Kopf-an-Kopf-Duell von Flo und einem der Limbacher Spieler, autsch! Der Schriri hatte den Zusammenstoß freilich bemerkt, ließ aber regelkonform zuerst den Vorteil weiterlaufen. Niklas nutzte die allgemeine Verwirrung, die sich gerade auf dem Platz breit machte. Die Limbacher Abwehr half noch ein bisschen nach und fälschte den Ball ab, so dass der Limbacher Keeper leider das Nachsehen hatte und Niklas als dritter Torschütze von Blau-Weiß gefeiert werden konnte.

Eine zusätzliche Trinkunterbrechnung sorgte für ein wenig Abkühlung und kurze Verschnaufpause. Dann ging es weiter und John und Lukas Sch. sorgten wir eine weitere gute Chance für Gersdorf. Limbach ließ sich davon nicht einschüchtern und attackierte wieder mit viel Einsatz und Kampfgeist. Max, einer unserer Defensivkräfte, köpfte viel Torgefahr weg, machte einen tollen Job und bekommt symbolisch die Retter-Medaille des Spieltages. Die Pässe von Blau-Weiß waren heute nicht allzu präzise und sorgten für eine ganze Reihe von Ballverlusten. Die Kampfmoral war aber auf beiden Seiten trotz der Mittagshitze dennoch beachtlich und die leichten Unkonzentriertheiten hier und da waren sicher der Wärme geschuldet.

In der zweiten Halbzeit sahen die Fans einen guten Torversuch von John. Wenig später zielte Limach auf unser Netz, doch Jonas konnten den Ball sicher nehmen. Dann musste der Gersdorfer Keeper erneut sein Können unter Beweis stellen. Noch hielten wir die Führung der 1. Halbzeit. Kapitän Flo puschte seine Mannschaft und tat heute besonders viel für die Motivation des Teams. „Mensch Jungs, bringt wieder mehr Ordnung rein!“, rief er. Leider war die Ordnung nicht so schnell herzustellen wie Limbach den Anschlusstreffer zum 3:2 erzielte. Die Heimmannschaft merkte mit hektischer Betriebsamkeit, dass der Sieg heute alles andere als sicher war. Verbissen wurde weiter gekämpft. Vielleicht hätte es einen Elfer geben müssen, ausgelöst durch eine Aktion gegen Madlen im Strafraum, aber selbst unter den Fans war man sich hier nicht so ganz einig. Der Schiri, der für sein Alter das Spiel richtig gut im Griff hatte, entschied, nicht auf den Punkt zu zeigen. Indes hatte Limbach eine weitere Großchance, die nur deshalb verhindert wurde, weil sich Jonas mit viel Schwung in die Höhe schraubte und den Ball mit den Nagelkuppen über die Latte lenkte. Eine klasse Rettungsaktion, die alle aufatmen ließ. Und auch Florian musste Minuten später noch zum Retter in letzter Sekunde zbw. auf den letzten Millimeter werden. Der Ball war sozusagen schon im Netz, als fast todesmutig unser Kapitän in die Maschen sprang und die Kugel noch vor der Linie ins Toraus kratzte. Das war knapp!

Dann hatte Limbach Freistoß, den unser Team erfolgreich abwehrte, allerdings geklärt zur Ecke. Der Spieler, der die Ecke ausführte, lenkte zwar mit wenig Kraft, dafür aber absolut präzise und platziert den Ball im Richtung Mitte und von dort war es dann ein leichtes für dessen Mitspieler, das vielumjubelte 3:3 zu erzielen. Endspurt – jetzt noch einmal alles geben, Blau-Weiß! Wir gingen nach einem sehr schönen Treffer von Lukas M. kurz vor Abpfiff noch einmal in Führung. Das Plutostadion stand vollends unter Strom, Hochspannung auf dem Platz und Hochspannung auf der Fantribüne. Limbach versetzte uns einen Schrecken nach dem anderen und es waren lediglich eine Portion Glück sowie einige Zentimeter, die zum Ausgleich fehlten. Dann hatte Limbach noch einmal Ecke. Wir hofften, es wäre für heute die letzte und wir beteten inbrünstig, dass sie nicht noch zu einem Gegentreffer führen würde. Ein kurzes Aufatmen, als wir die Situation klären konnten. Doch der vermeintlich letzte Eckstoß war nicht der letzte, denn es kam noch einer und noch einer. Wir sehnten uns nach dem Trillerpfeifchen und dessen Klang und schielten sehnsüchtig Richtung Schiedsrichter. Endlich vernahmen wir den ersehnten Ton.

Das Spiel war aus – 4:3 für Gersdorf. Es war ein echter Kracher. Wir kamen mit einem blauen Auge und dem Sieg davon und möchten den Hut vor Limbach ziehen, die uns mächtig beeindruckt haben. Wir hatten heute ein wenig Glück, dass wir den Sieg ins Ziel retten konnten, was vielleicht an den Glücksbringer-Blümchen-Eimern von Herrn Kirchner lag, aber wohl vor allem an der kämpferischen Gersdorfer Elf.

Und hier noch einige Bildeindrücke vom Spiel: