Blau-Weiß besiegt Blau-Weiß

3. Spieltag
Hartmannsdorf : Gersdorf 1:5 (0:1)

Unser Torschützen: Florian, Dominik, Lovell, Sascha, Lukas M.

Die Ausbeute der Testspiele und der ersten Punktspielbegegnungen war eher mager. Aber magersüchtig wollten wir deshalb weiß Gott nicht werden. Ganz im Gegenteil. Wir waren unendlich hungrig und konnten unseren Appetit auf den ersten Sieg in der Saison kaum noch zügeln. Daher hatten wir heute Morgen unsere Beißerchen besonders gründlich geputzt, denn wir wollten unserem Gegner die Zähne zeigen und uns einen dicken Punktehappen abbeißen. Ob uns die Hartmannsdorfer Gastgeber wohl zu drei köstlichen Punkten einladen würden?

Wir wollten heute auf dem Platz besonders glänzen, das hatten wir uns ganz fest vorgenommen. Der passende Rahmen dafür war gegeben. Trainer Thomas prüfte zusammen mit den Fans die Spielstätte und es wurde festgestellt: „Alles super gemäht, optimale Bedingungen!“ Der Hartmannsdorfer Platz war wirklich klasse in Schuss, wenngleich in uns ja ein grünes Herz für Rasen schlägt, der nicht nur wie Rasen aussieht, sondern auch noch welcher ist und danach duftet. Mal sehen, wie wir diesmal auf dem Kunstrasen zurecht kommen würden.

Da am heutigen Abend Bibiana Steinhaus das erste Mal eine Erstligapartie pfeifen würde, hatten auch wir es mit einer Schiedsrichter-Lady zu tun. Sie prüfte unsere Schuhe, mahnte uns zum Einstecken der Trikots und rief dann: „Wir gehen ein!“. WAS??? Nein, wir wollten heute auf gar keinen Fall eingehen, denn wir waren hochmotiviert und auf Sieg eingestellt. Und auch unsere schöne neue Spielkleidung hörte es gar nicht gern. Sie wollte auch nicht eingehen, unter keinen Umständen, vor allem nicht beim Waschen. Wäre auch wirklich zu schade, gerade jetzt, wo wir uns so darüber gefreut haben, uns wohl darin fühlen und unglaublich gut damit aussehen. Herzlichen Dank für die tolle Spende durch die EMH-Eisen-Metall-Handels-Aufbereitungsgesellschaft mbH in Lugau, wodurch wir in den Vereinsfarben Blau-Weiß unsere Figur umschmeicheln lassen und hoffentlich in den Spielen auch eine richtig gute Figur abgeben können. Dankeschön, EMH!

Nachdem die beiden Teams zusammen mit der Schiri/in „eingegangen“ waren, ging es los. Hartmannsdorf kam sofort gut in Fahrt und Sascha war sogleich gefordert, den ersten Angriff abzuwehren. Er tat dies sicher und unbeeindruckt. Nach nur drei Minuten bekamen wir von der Schiedsrichterin einen Foul-Elfmeter zugesprochen und Flo schnappte sich beherzt die Kugel. Kurzer Anlauf, Schuss, drin – Juchhuuuu! Doch die Hartmannsdorfer ließen die Köpfe nicht hängen, ganz im Gegenteil. Ständig wuselten sie gefährlich in unserer Hälfte herum und wir registrierten erleichtert, dass der Schussversuch nur im Außennetz endete. Uns gereichte es zum Vorteil, dass sich die Heimmannschaft bei ihren Aktionen nicht ganz einig war. Denn in deren Reihen zeigten sich durchaus super talentierte Spieler, die allerdings ihre Stärken nicht so recht zu bündeln vermochten, allerdings auch allein immer wieder eine Gefahr darstellten. Bei den Gersdorfern klappte das Zusammenspiel hingegen an diesem Spieltag hervorragend. Das zeigte sich beispielsweise, als Lukas M. sehr schön zu Elias abspielte, der den Ball dann direkt an Dominik weiterleitetet. Doch noch war uns ein weiterer Treffer nicht vergönnt. Auch ein wenig später gezeigter doppelter Doppelpass zwischen Dodo und Flo entzückte die Zuschauer. Heute war ´was möglich, das spürte man.

Hinter der Seitenlinie wurde währenddessen hier und da mit Spannung auf dem Handy herumgewischt, denn bei den „Veilchen“ war es soeben auch zum 0:1 gekommen. „Aue is´ jetzt egal“, ermahnt Trainer Thomas, „guckt lieber zu unserem 0:1.“ Mit einem violetten Grinsen im Gesicht verfolgten die Anwesenden nun wieder das Spiel der Gersdorfer, denn es wurde wirklich viel Schönes auf dem Hartmannsdorfer Kunstrasenplatz geboten. Dominik hat die nächste Möglichkeit auf dem Schuh und der Trainer rief: „Einfach!“. Aber einfach ist manchmal echt schwierig und alles andere als einfach und so ging der Abschluss leider daneben. In unserer Abwehr ist zu diesem Zeitpunkt noch recht viel Spielerei im Spiel, die uns in einige brenzlige Situationen bringt. Man konnte drei Zuruf-Phasen im Defensivbereich beobachten. Die erste: „Hast Zeit, bist ohne Gegenspieler, kommt keiner.“. Die zweite: „Jetzt kommt er, er koooommmt, er ist da! Pass aaaaaaauf!“ und die dritte: „Scheiße, wohin soll ich denn den Ball nun spielen?!“

Die erste Halbzeit neigte allmählich dem Ende entgegen und Moritz fragte höflich in Richtung Schiri: „Wie lange noch?“. Die Antwort lautete: „Ruhe jetzt!“, was unser Keeper erst einmal auf kompliziertem Rechenweg in eine Zeitangabe umwandeln muss, was ihm wohl nicht gelungen sein dürfte. Wenig später lässt allerdings ein lauter Pfiff keinen Zweifel daran, dass die Halbzeit vorbei ist.

In der zweiten Hälfte legte unser Team noch eine gehörige Schippe drauf. Dominik behauptet verbissen den Ball, bleibt dran, und dran, und dran und dann ist er drin, der Ball. Eine tolle Einzelaktion zum 0:2. Kurze Zeit später zeigt die Schiri/in für Hartmannsdorf auf den Elferpunkt. Bei der Lotterie, rechts oder links, entscheidet sich Moritz für das Los „links“ und zieht leider die Niete. So steht es nun 1:2 und die Begegnung wird zunehmend hektischer. Unsere (Zu-)Ordnung leidet ein wenig darunter und es muss viel Kraft in Improvisation und Rettung gesteckt werden. Der Hartmannsdorfer Trainer forderte immer wieder „gelb“, aber so farbig wollte die Schiedsrichterin die Partie nicht gestalten, zumal die Zweikämpfe zwar mit sportlicher Härte, aber nicht unfair oder regelwidrig geführt wurden. So sah es zumindest die Mehrzahl der Anwesenden.

Allmählich zog wieder Ordnung und System ein und dies wurde von einem schönen Zuspiel von Dominik auf Lovell gekrönt, die mit einer klasse Kombination und konsequentem Abschluss zum 1:3 erhöhen konnten. Der Hartmannsdorfer Trainer stellt fest, dass sein Team zu viel trippelt. Aber auch mit Getrippel kann man den Gegner nerven. Unsere Abwehr musste sehr konzentriert zu Werke gehen, denn die Gastgeber wollten den Rückstand unbedingt aufholen. Dann krachte der Ball über Moritz an die Latte und rumste mit gleichem Speed nach unten. Moritz machte ein oscar-reifes Unschuldsgesicht und die Unparteiische entschied auf „kein Tor“. Wir sind ein bisschen froh, dass in unserer Spielklasse keine Torlinientechnik zum Einsatz kommt. Ich befürchte, das Armband hätte wohl „goal“ angezeigt, wenngleich ich es natürlich vom Pressezentrum aus nicht richtig gut sehen konnte.

Auf der Uhr sind es nur noch etwa fünf Minuten und Gersdorf hat die Partie weiterhin gut im Griff. Unsere Defensivkräfte sind weit nach vorn aufgerückt und auch Sascha mischt vor dem gegnerischen Tor ordentlich mit. Wohlüberlegt und mit der nötigen Ruhe und Besonnenheit sucht er sich die freie Torecke aus und platziert den Ball genau dort hinein. Unsere Mannschaft gerät beim Spielstand von 1:4 schon ein wenig in Siegestaumel, spürt aber auch, dass allmählich die Beine zu schmerzen beginnen. Zum Beispiel Dominik sehnt das Ende der Partie mit einem „Puuuh, ich kann ni`mehr!“ herbei, aber hätte der Schiri seinen Wunsch auf Abpfiff erfüllt, wäre uns das fünfte schöne Tor von Gersdorf verwehrt geblieben. Lukas M. spielte beherzt zu Lovell und dieses wieder an Lukas zurück. Auf diesen wunderschönen Doppelpass hatte der Gegner keine Lösung und „Major“ zauberte den Ball herrlich in die Maschen.

Blau-Weiß gewann mit 1:5 und zwar die Blau-Weißen aus Gersdorf und nicht die Blau-Weißen aus Hartmannsdorf. Glückwunsch ans Team für eine tolle Mannschaftsleistung.

Und hier noch ein paar Bildeindrücke vom Spiel: