Alle neune für Friedrichsgrün!

21. Spieltag, Kreisliga

Blau-Weiß Gersdorf D2 – Friedrichsgrün/Silberstraße    0:9 (0:5)

Heute empfingen wir im heimischen Plutostadion den Tabellenersten Friedrichsgrün/Silberstraße. Wir nennen die Mannschaft liebevoll die Silberriesen, weil uns der Gegner um Kopfeslängen überragt. Ob wir wohl auch mal so große Burschen werden wie die? Vielleicht liegt’s daran, dass wir es mit dem Duschen nicht so genau nehmen und deshalb zu wenig Wasser abbekommen, um genauso hoch in den Himmel zu wachsen wie die Friedrichsgrüner. Doch die körperlichen Unterschiede sollen und dürfen als Entschuldigung für eine Niederlage nicht herhalten. Was soll denn ein Luka Modric sagen oder ein Philipp Lahm oder ein Shaqiri!? Die können auch nicht herumjammern, dass sie schon dort zu Ende sind, wo der Mertesacker seinen Bauchnabel hat. In der Hinrunde hatten wir gezeigt, dass unsere klare körperliche Unterlegenheit zwar ein echter Nachteil ist, dass man aber durch Kampfeslust und Einsatzbereitschaft durchaus über sich selbst hinauswachsen und einige Zentimeter gutmachen kann. Ob uns so ein klasse Spiel auch heute wieder gelingen würde?

Um es vorweg zu nehmen. Nein, es gelang nicht! Ganz im Gegenteil. Wir machten uns noch kleiner, als wir ohnehin schon waren. Von Anbeginn an dominierten die großen Friedriche das heutige Spiel. Sie hatten sicherlich technisch noch einige Luft nach oben, aber sie spielten auf erstklassigem Niveau und liefen sich hervorragend frei. Das fiel allerdings auch nicht allzu schwer, da wir zu wenig aufpassten und die Gegner häufig entkommen ließen. Dazu kam, dass wir uns zu sehr zu selbstverliebten Alleingängen hinreißen ließen und unsere Mitspieler nicht einbezogen. Mag sein, dass es ein Robben schafft, sich über weitere Strecken durch die Reihen zu schlängeln und dann ein Tor zu machen, aber er ist für solche Dinge wahrlich nicht das geeignete Vorbild für uns. Wir sollten uns lieber auf unsere Stärken als Mannschaft besinnen und die Anweisungen des Trainerteams konsequenter umsetzen. Spielt zusammen, Jungs! Man kann es nicht oft genug sagen. Die wenigen Chancen, die wir hatten, um zu einem Tor zu kommen, vereitelten wir selbst durch unser fehlendes oder zu spätes Abspielen zum Mannschaftskameraden oder es war nicht möglich, da einfach keiner da war, zu dem man den Ball hätte spielen können. Der Friedrichsgrüner Torwart hatte daher heute einen ruhigen Job und sah dem Spiel oft aus weiter Ferne zu.

Die meiste Zeit spielte sich die Begegnung vor Niklas‘ Tor ab. Er hatte heute viel zu tun, wirkte aber lustlos. Doch nicht nur zwischen unseren Pfosten sondern auch auf dem Feld lief heute viel schief. Zur Überlegenheit der Gegner kam unser fehlender Kampfeswille hinzu und die mangelnde Umsetzung der Trainervorgaben. Blau-Weiß hat schon besser gespielt als heute. Man könnte viele blumige Worte finden, es zu beschönigen, und auch eine Menge Ausreden, aber so ehrlich sollten wir mit uns sein, uns wenigstens selbst einzugestehen, dass sich in der kommenden Saison vieles ändern muss. Um die Aufstellung kümmert sich der Trainer, da haben wir volles Vertrauen. Aber um die Einstellung, da muss sich jeder selbst kümmern. Jungs, was ist nur los mit euch? Ihr habt doch Lust auf Fußball, aber warum zeigt Ihr es so selten?

Neun Tore konnten heute die Silberriesen für sich verbuchen, aber davon machten sieben wir selber. Wir haben den Ball allzu oft mit einem blau-weißen Schleifchen geschmückt und den Gegnern überreicht. Dass sie die Geschenke dankend annahmen, kann man ihnen nicht verdenken. Das hätten wir auch gemacht. Leider hatten die Friedrichsgrüner ihr Geschenkband zu Hause gelassen. Künftig müssen wir das auch! Keine Geschenke mehr für die Gegner. Sie sollen ruhig gewinnen, wenn sie besser sind als wir, aber auf unsere Unterstützung dürfen sie künftig nicht mehr hoffen. Das müssen wir uns ganz groß auf die blau-weiße Fahne schreiben, wenn alle Mannschaften im September wieder mit einer Null auf dem Punktekonto beginnen.

Und hier noch einige Bildeindrücke vom Spiel: