Gegen Tabellenführer unterlegen, aber auf beachtlich hohem Niveau

FSV Limbach-Oberfrohna / Pleißa    –    Blau-Weiß Gersdorf   4:0 (1:0)

Heute stand das erwartet schwere Spiel gegen den unangefochtenen Tabellenführer auf dem Spielplan. Unser FC Bayern der Liga ist der FSV Limbach-Oberfrohna, der uns in seiner schönen Spielstätte, dem Waldstadion freundschaftlich in Empfang nahm. Natürlich begann auch dieses Spiel wie alle anderen, nämlich mit einem 0:0 und zumindest theoretisch war der Ausgang der Begegnung bei Anpfiff absolut offen. Und dennoch war allen klar, dass wir hier nicht als Favorit auf den Platz gingen. Doch unserer guten Laune und Spielfreude tat dies keinen Abbruch. Wenn wir es wenigstens schaffen könnten, die Limbacher ein wenig zu ärgern (rein fußballerisch natürlich) und ihnen den Sieg schwer zu machen, würden wir dies schon als Erfolg für uns verbuchen können.

Gerade in den ersten 25 Minuten sahen die Zuschauer eine Begegnung auf Augenhöhe. Gersdorf und Limbach schenkten einander Respekt, darüber hinaus schenkte man sich aber nichts. Um jeden Ball wurde konsequent und fair gekämpft und zum Erstaunen aller schafften es die Blau-Weißen sogar, die Limbacher über gewisse Strecken des Spieles in der eigenen Hälfte zu halten. Und auch wenn die ehrgeizigen Väter am Spielfeldrand durchaus einige Kritikpunkte zusammenkratzten und untereinander austauschten, so waren doch die Mütter mächtig stolz auf ihre Jungs (und Susi auf ihre Madlen). Mag ja sein, dass die Frauen von Fußball nicht allzu viel verstehen und bestimmt auch oft nicht einmal die Abseits-Regel ordentlich erklären können, so glaube ich dennoch, dass das emotionale weibliche Gefühl bei dieser Partie zum Ergebnis kam, dass die Gersdorfer für ihre Verhältnisse echt stark und bewundernswert spielten. Glaubt mir, blau-weiße Kämpfer: Auch die Papas waren total stolz auf euer Spiel, auch wenn an deren Lob immer ein zweiter Halbsatz angehängt wird, der mit einem „aber“ beginnt.

In der ersten Spielhälfte hielten wir den Angriffen der in rot-grün spielenden Gastgeber gut stand und waren auch durchaus oft im Ballbesitz. Allerdings gab es einfach kein Durchkommen durch die Limbacher Abwehrlinien. Wenn wir es schafften, in Tornähe zu kommen, hatte sich sofort eine dicke rote Traube um unseren Spieler gebildet. Es kam einem fast so vor, als könne Limbach bei unseren Angriffen plötzlich noch zwei oder drei Extra-Leute aus dem Boden zaubern. So nahm der Ball zwar durchaus oft den Weg in Richtung des Limbacher Tores, aber die brillante Limbacher Abwehr sorgte dafür, dass aus einem Angriff zu keinem Zeitpunkt eine echte Torchance für uns wurde.

Das Spiel war kräftezehrend für beide Teams und die fortwährende Frage der Spieler „Wie lange haben wir noch?“ hatte durchaus einen klagenden, erschöpften Unterton. Es war aber auch verdammt heiß, auf die Rübe brannte die Sonne und die Schuhsohlen schlugen nur aufgrund hervorragender Materialbeschaffenheit keine Hitzeblasen. Beiden Mannschaften gebührt unser größter Respekt, dass sie sich so tapfer und einsatzfreudig in der Mittagshitze durchschlugen. Gern hätten wir die Halbzeitpause mit einem 0:0 eingeläutet, aber aufgrund der individuellen Stärke der Limbacher war es um die Sauberkeit unseres Tores doch geschehen und wir hatten ein kleines Törchen in der ersten Spielhälfte kassiert. Doch dies war ein Ergebnis, mit dem wir so wirklich nicht gerechnet hatten.

Das Trainerteam zeigte sich in der Halbzeit-Ansprache sehr zufrieden und Thomas fand viele lobende Worte. Eines davon war „BOMBE!“ und dass wir heute wirklich explosiv und brandgefährlich sind, haben wohl auch die Limbacher unter den Schatten spendenden Bäumen in ihrer Runde besprochen. Dass sie in der zweiten Hälfte noch einmal Vollgas geben und uns beweisen wollten, wer hier der Hirsch auf dem Platz ist, war klar. Trotz der sengenden Temperaturen schafften es die Limbacher tatsächlich, noch eine gehörige Schippe drauf zu legen. Nun kochten endgültig allen die Füße und unser Kraft und Konzentration ließ etwas nach. Dies sind die Momente, die es dem Gegner leichter machten, zum Torabschluss zu kommen. Dreimal musste Niklas in der 2. Hälfte hinter sich greifen und ein wenig traurig waren unsere Spieler schon über das Ergebnis. Doch vielleicht richtet es euch auf, wenn ich einen der Limbacher Trainer zitiere, der nach dem Abpfiff auf dem Weg in die Kabine zu einigen der blau-weißen Fans sagte: „Ihr wart unser härtester Gegner“. Stellt euch vor, dies hätte Pep G. in dieser Bundesliga-Saison zu einem Hertaner oder Gladbacher gesagt. Der wäre geplatzt vor Freude und drum dürft auch ihr, liebe Gersdorfer Mannschaft, dies als ein tolles Kompliment nehmen, welches ihr euch redlich verdient habt.

Und hier noch einige Bildeindrücke vom Spiel: