Der Ball wollte einfach nicht ins Netz

Pokalspiel, 3. Runde

SpG LSV Thierfeld /​ VfL Wildenfels – Blau-Weiß Gersdorf D1   2:0 (1:0)

Tolles Wetter, ein freier Tag, ein Pokalspiel und ein bezwingbarer Gegner – alles Zutaten für viel Spaß am Tag der deutschen Einheit. Um 11.00 Uhr war Anpfiff auf dem Sportplatz in Thierfeld. Das Spielfeld war viel zu klein und taugt maximal bis zu den E-Junioren. Aber gut, auf geht´s.

Wir merken schnell, dass wir technisch auf einem anderen Niveau agieren, als der Gegner. Das nützt uns auf dem holprigen und viel zu kleinen Spielfeld aber häufig nichts. Zudem sind die Gastgeber von Anfang an körperlich sehr präsent, häufig aber eben auch zu spät am Ort des Geschehens. So müssen unsere Spieler heute einiges Einstecken. Immer wieder geht es voll „in die Knochen“. Das lässt den ein oder anderen dann auch ein wenig vorsichtiger agieren als das für unser Spiel gut ist. Dennoch machen wir über weite Strecken das Spiel und kombinieren bis vor das Tor. In der 4. Minute dann der erste Pfostenschuss von uns. Madlen bringt einen Eckstoß flach auch Lukas der am kurzen Pfosten steht, den Ball schön über den Spann rutschen lässt. Leider trifft er nur den Außenpfosten. Weiter geht´s! In der achten Minute unsere zweite klare Möglichkeit. Madlen schickt diesmal Marny auf der linken Seite, dessen Schuss aber vom Torwart geklärt werden kann. Die Thierfelder haben bis dahin keine nennenswerte Chance, versuchen es maximal mit langen, hohen Bällen auf den recht schnellen Stürmer. Echte Gefahr geht davon aber nicht aus.

In der 17. Minute müssen wir das 1:0 machen! Eddie bringt einen schönen Freistoß maßgenau auf den Kopf von Max, dem die Kugel einen halben Meter vor dem leeren Tor, leider über den Scheitel rutscht. Wieder vorbei und immer noch 0:0. In der 23. Minute stellen die Gastgeber das Spielgeschehen auf den Kopf. Ein Fernschuss aus der eigenen Hälfte fliegt hoch, fliegt weit, Moritz greift am Ball vorbei und die Kugel ist zum 0:1 in unserem Tor. Wieder ein vermeidbarer Rückstand; das ist uns schon in den letzten Spielen nicht so toll bekommen. Bis zur Pause haben wir noch zwei, drei Halbchancen die aber nichts mehr einbringen. Mit dem knappen Rückstand geht es zum Pausentee.

Nach der Pause beginnen wir sehr sortiert, top motiviert und auch spielerisch klar strukturiert. In den ersten drei Minute MÜSSEN wir aus klarsten Chancen eigentlich vier Tore machen. Bis zum Abschluss läuft auch wirklich alles super, wir bringen den Ball aber letztlich einfach nicht im Tor unter. Manchmal versuchen wir den Ball wirklich bis ins Tor zu tragen, was häufig wie ein Pass zuviel wirkt. Hier und da ein schnellerer Abschluss wäre wahrscheinlich effektiver. Wir versuchen nun mit Macht das Tor zu erzwingen. In den ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit schnüren wir die Thierfelder in ihrer Hälfte ein und sie haben keine einzige Chance. Wir dafür welche im Minutentakt. Hier ein Pfostenschuss, da noch ein Bein dazwischen, dort der Ball knapp drüber oder am Tor vorbei. Ein oder zwei hält der Torhüter. Es ist wirklich zum Verzweifeln. Langsam geht es auf das Spielende zu und unsere Ruhe verlässt uns so langsam. Es wird mit dem Schiedsrichter gehadert (Ja – ich weiß, dass es dazu allen Grund gab!) und es schleichen sich Unkonzentriertheiten ein. Zwei Minuten vor dem Ende ein langer Ball in unsere Hälfte, Moritz muss raus und den Ball wegschlagen. Leider trifft er den Ball nicht optimal und die Kugel findet den Weg zum Gegner, der nicht lange fackelt und ins verwaiste Tor zum 2:0 einschiebt. Die Entscheidung! In der Nachspielzeit wird wieder mal einer unserer Spieler abgeräumt; den fälligen Freistoß nahe der Mittellinie tritt Max … und er trifft ins Tor! Der Anschluss, vielleicht geht ja doch noch was? Aber der Schiedsrichter verweigert dem Treffer die Anerkennung, weil er den Freistoß indirekt gegeben haben will. Warum, bleibt sein Geheimnis. Dann ist Schluss und die Blau-Weißen sind aus dem Pokal ausgeschieden.

Fazit: In einem fast schon wilden Spiel wurden wir von einer Mannschaft bezwungen, die ihre Fähigkeiten und örtlichen Gegebenheiten (Mini-Spielfeld) optimal ausgenutzt hat und von unserer Schwäche, vor allem im Abschluss, profitieren konnte. Die Gastgeber spielten ein, für D-Junioren-Verhältnisse, extrem hartes und körperliches Spiel, waren immer präsent und kauften uns schnell den Schneid ab. Unterstützt wurde das von der schwachen Schiedsrichterleistung. Der pfiff keinesfalls einseitig, aber absolut unkalkulierbar. Milde Zweikämpfe wurden abgepfiffen, 30 Sekunden später ein extrem hartes Einsteigen direkt in den Gegner nicht. Da konnten sich die Spieler nur schwer darauf einstellen. Als Entschuldigung darf das aber gegen einen technisch so unterlegenen Gegner nicht gelten. In der zweiten Halbzeit haben wir an die zwanzig klare Torchancen und bringen keine einzige im Gehäuse der Gastgeber unter. Der zweite Treffer kurz vor dem Ende ist dann lediglich die logische Konsequenz beim Versuch noch irgendwie die Verlängerung zu erreichen. Am Wollen lag es heute sicher nicht, auch wenn der Trainer das in der Emotion des Abpfiffs so gesehen hatte. Wir müssen aus unseren Chancen einfach wieder Tore machen! Kopf hoch, im nächsten Punktspiel könnt ihr es wieder besser machen.

Es spielten: Moritz – Max, Dustin, Nele (Marius) – Eddie, Marny, Madlen – Lukas (Enzo kam nicht zum Einsatz)

(mr)