Ein am Ende glücklicher Dreier beim Tabellennachbarn

18. Spieltag – Landesklasse, Staffel West

FC Stollberg – Blau-Weiß Gersdorf D1    2:3 (0:2)

Das Duell der beiden nach 17 Spieltagen punktgleichen Mannschaften aus Stollberg und Gersdorf fand bei feinsten äußeren Bedingungen im schmucken Glück-Auf-Sportpark in Stollberg statt. Die Stollberger mit dem leicht besseren Torverhältnis rangierten vor der Begegnung auf Rand 4, die Blau-Weißen auf der 5. Um 10.30 Uhr ging es dann endlich los und der Schiri pfiff die Partie an.

In den ersten Minuten konnte man auf beiden Seiten klar den Respekt voreinander sehen, und auch das beide Trainer den Teams klare taktische Aufgaben mitgegeben hatten. Bis zum ersten Torschuss von Eddie dauerte es fast sieben Minuten – im Nachwuchsfußball ein kleine Ewigkeit. Dann war die Jagd allerdings auch eröffnet und beide Mannschaften verlangten sich jetzt mehr ab. Dabei erzielten die Blau-Weißen ein klares Übergewicht. Chancen und Versuche gab es eigentlich nur durch unsere Akteure. So testete Ennio in der 9. Minute schon mal den Keeper, der dem Angriff aber noch standhielt.

Eine Minute später war es aber soweit und Ennio gelang wieder einmal der „Dosenöffner“. Nach einer Ecke bringen wir den zweiten Ball noch einmal vor das gegnerische Tor, dort steht Ennio goldrichtig und versenkt die Kugel aus zentraler Position unhaltbar zur Führung. In der 12. Minute haben dann auch die Gastgeber ihren ersten Torversuch. Nachdem sie sich über den linken Flügel bis nach vorn gearbeitet haben und den Ball in die Mitte bringen, geht die Direktabnahme des Angreifers aber dann doch recht deutlich am Kasten vorbei.

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Nach etwas mehr als der Hälfte der ersten Halbzeit gelingt es uns, die erspielte Feldüberlegenheit in einer Ergebniserhöhung umzumünzen. Einen super getretenen Freistoß von Max kann der Stollberger Keeper nur nach vorn abklatschen lassen und Marny steht an Ort und Stelle und befördert das Spielgerät ohne große Mühe in die Maschen. Nur eine Minute später sorgen die Gastgeber fast selbst für die Vorentscheidung. Eine sehr straffe Rückgabe kann der ungünstig postierte Keeper nur mit Mühe vor dem Einschlag im eigenen Tor hindern. Leider lässt nach gespielten 20 Minuten plötzlich unsere Intensität etwas nach. Und das wirkt sich sofort aus. So muss Moritz seiner Mannschaft bis zur Pause zweimal mit starkem Stellungsspiel die „Null“ retten. Einmal trifft der FCS das Außennetz. Mit dem dann doch dem Spielverlauf angemessenen 2:0 geht es dann in die Pause.

Nach dem Pausentee haben wir das Zepter wieder. Bis auf zwei Situationen in der 41. und 48. Minuten spielen nur die Blau-Weißen. Zwar fehlt die spielerische Linie der ersten zwanzig Minuten, dennoch haben wir einige Chancen auf eine Erhöhung des Ergebnisses. Die letzte Konsequenz fehlt aber hie und da. Erst in der 52. Minute „erlöst“ und Madlen mit dem 3:0. Einen von Eddie abgegebenen und von einem Verteidiger geblockten Schuss, der direkt auf der Strafraumlinie liegen bleibt, nimmt sie kompromisslos mit rechts (ihr etwas schwächerer Fuß) und die Kugel schlägt unhaltbar im Toreck der Stollberger ein.

Was dann kommt, kann man nur als – im Fußball aber gar nicht so selten vorkommenden – Treppenwitz bezeichnen. In der 56. Minute gelingt den Stollbergern nach einer Nachlässigkeit unserer Deckung aus dem absoluten NICHTS ein Treffer. Kein Grund zur Beunruhigung – denkt man; aber jetzt wird die Begegnung richtig hektisch. Die Spielkontrolle haben wir offenbar bereits in die Kabine verabschiedet. Und so kreieren die Gastgeber plötzlich Chance um Chance. Die reguläre Spielzeit ist bereits um, als ihnen sogar der Anschluss gelingt. Wir verlieren den Ball im Aufbau und decken dann in der Rückwärtsbewegung grottenschlecht. Den Schuss erreicht Moritz zwar noch, den trudelnden Ball drückt ein weiterer Angreifer dann über die Linie. Vor dem Anstoß zeigt der Schiri dann: noch 3 Minuten.

Jetzt wird es turbulent. Für die Gastgeber gibt es kein halten mehr – alle laufen nach vorn. Uns fehlt aber gerade jetzt die Präzision für den entscheidenden Gegenstoß. Der Ball geht zu weit, Lukas versucht ihn noch zu erreichen, bekommt noch einen mit und fliegt aus dem Spielfeld. Dort bleibt er liegen. Unser Coach signalisiert sofort, dass er wechseln möchte. Die Stollberger spielen weiter, obwohl das Spiel noch nicht wieder angepfiffen ist. Sie treiben den Ball mit einem langen Schlag nach vorn – warum der Schiri das Spiel hier nicht unterbindet, bleibt im nachhinein unklar – dort kommt einer zum Schuss, der wird von Moritz gehalten, beim Nachschussversuch ist Moritz schneller am Ball als der Angreifer, der ihn voll am Knie trifft – wieder kein Pfiff – und im dritten Versuch ist der Ball dann in unserem Gehäuse. 3:3 und alle Stollberger sind zum jubeln auf dem Platz. Dann geht der Schiri zu beiden Trainern und lässt das Tor, wegen des noch nicht freigegebenen Spiels, nicht gelten. Kurz danach pfeift er ab und es spielen sich tumultartige Szenen ab. Die Stollberger Trainer und Betreuer bedrängen den Schiri und unseren Coach, zum Teil sogar körperlich. Das ist in der Emotion sicher verständlich, sollte aber dennoch nicht passieren. Es bleibt also dann doch beim am Ende glücklichen 3:2-Auswärtserfolg unserer Blau-Weißen.

Fazit: Was für eine Hektik am Ende des Spiels. Dabei war der Käse nach 55 Minuten und beim Stande von 3:0 für unsere Mannschaft eigentlich längst gegessen. Dann kam ein Tor für die Gastgeber aus dem absoluten Nichts. Und schon schwammen wir und hatten am Ende das Glück des Tüchtigen, dass der etwas unsichere Schiedsrichter den Ausgleich in der 65. Minute – aus meiner Sicht zurecht – die Anerkennung verweigerte; er hatte das Spiel noch nicht wieder freigegeben. Bis zum Gegentreffer hatten unsere Blau-Weißen jederzeit alles im Griff. Die spielerisch klar bessere Mannschaft erzielte folgerichtig die Tore und es hätte anstelle 3:0 auch 5:0 oder 6:0 stehen können. Tat es aber nicht und daher schwamm man am Ende wieder. In den letzten Spielen sollte das Ziel sein, die Intensität  wieder mehr über die gesamte Spielzeit zu halten. In beiden Spielhälften zeigte unsere Kurve nach je etwa 20 Minuten klar nach unten. Das kann und muss man besser machen.

Es spielten: Moritz – Max, Marius, Dustin (Jonas, Nele) – Marny (K), Eddie, Ennio (Leon, Madlen) – Lukas (Yanne)

Unsere Torschützen:

  • 0:1 / Ennio (10. Minute)
  • 0:2 / Marny (18. Minute)
  • 0:3 / Madlen (52. Minute)

(mr)