Blau-weißes Schiff von Eispiraten eingenommen

12. Spieltag

Blau-Weiß Gersdorf D2    –  SV Muldental Wilkau-Haßlau    0:5  (0:4)

Tore: SV Muldental (2., 13., 16., 23., 44.)

Der heutige Morgen stand stark unter dem Eindruck des gestrigen Abends. Gott sei Dank ist unsere Mannschaft schon hunderte Male den Weg vom Parkplatz in die Kabinen am Sommerbad gelaufen und sie würden ihre Plätze auch mit geschlossenen Augen finden. Das war heute sehr hilfreich, denn an der Stelle, an denen sonst muntere Teenager-Augen zwinkern, waren heute nur kleine Sehschlitze zu erkennen. Diese wiederum waren bei allen Spielern (und sogar den Trainern und einigen Fans) umrahmt von einem blassen Gesicht, welches nur aufgrund des Vorhandenseins eines Halses, dieses anatomisch genialen Schachzuges der Natur, nicht herunterfiel. An den Hals schlossen sich schlaff nach unten hängende Schultern an und bei all dem, was bis zu den Zehen dann noch kommt, war zu erkennen: Oh, das wird heute schwer!

Uneingeweihte werden jetzt fragen, was denn los war mit unserer D2 und wir wollen gern Antwort geben. Unsere Mannschaft verbrachte gestern Abend ihre nachträgliche Weihnachtsfeier bei den Crimmitschauer Eispiraten. Die Kids sahen ein bis zur letzten Minute spannendes Eishockey-Spiel, wobei die letzte Minute des Spiels auch annähernd die letzte des Tages gewesen war. Es war ein tolles Event für unsere Jungs und wir möchten Klaus für diese wundervolle Idee und deren Umsetzung danken und auch den Taxis, die die aufgekratzen, aber auch müden Schäflein zu früher Morgenstunde wohlbehalten zu Hause ablieferten. Freilich nutzte unsere Mannschaft den Abend auch, um sich auf das heutige Spiel vorzubereiten, denn während in den Spielpausen die Eisfläche wieder auf Hochglanz poliert wurde, überbrückte unser Team die Wartezeit zur Taktikbesprechung für den heutigen Spieltag.

Ja, wir hatten uns wirklich gut vorbereitet, doch heute morgen, nachdem unser Trainer seine Gute-Morgen-Nachricht ins Handy getippt hatte, war bereits beim Ausstieg aus den Betten klar, dass die Beine schwer waren und auch ein Blick in den Spiegel verhieß nichts Gutes. Trotzdem, wir wollten uns auf jeden Fall anstrengen! Zwei mal eine halbe Stunde, so lange würden wir es wohl ohne Schlaf aushalten. Unser Gegner, der SV Muldental Wilkau-Haßlau wirkte im Gegensatz zu uns ziemlich ausgeschlafen und so verwunderte es nicht, dass wir heute das Nachsehen hatten.

Auch wenn Wilkau-Haßlau sehr gut spielte, so hätten wir unter „normalen“ Umständen möglicherweise gegenhalten können. Aber heute waren die individuellen Fehler, die jedem einzelnen unserer Spieler unterliefen, einfach zu groß. Ja, gestern sahen wir die Eispiraten, aber wir waren auf dem Feld wohl eher die Eisprinzessinnen. Wir tänzelten sehr viel umher und unsere Schüsse gaben wir mit Schalldämpfer ab. Wenn wir den Ball abfeuerten, schaffte er es ohne jegliches Krachen meist nicht weiter als 3 Meter. Und wenn wir es dann schon mal mit Mühe bis zum Tor schafften, machten wir einen auf David Garrett und vergeigten es. Doch alles halb so schlimm.

Die Mannschaft hatte ein wunderschönes gemeinsames Erlebnis, an das sie sicher noch oft und gern denken wird. Das Fußballspiel gegen Wilkau-Haßlau, den matschigen Platz und das widrige Wetter, das werden wir wohl in Kürze vergessen haben.

Und hier noch einige Bildeindrücke von Spiel: