1. Spieltag
SpG Hermsdorf : SpG Gersdorf 7:1 (2:1)
Unser Torschütze: Dominik
Unser erstes Pflichtspiel der Saison 2017/2018 bestritten wir gegen die Spielgemeinschaft Hermsdorf, Heinrichsort und-und-und. Der Spielermangel ist ein flächendeckendes Problem der Vereine und so werden die Mannschaftsnamen immer länger und länger. Doch dies ist schon in Ordnung so, denn die Hauptsache ist doch, dass den sportbegeisterten Kids überhaupt eine Plattform geboten werden kann, in ihrer Freizeit die in der Schule zu rosten beginnenden Muskeln zum Leben zu erwecken, mit Ausnahme der stark beanspruchten Handy-Finger. Die dürfen mal für 2mal 40 Minuten entspannen und ausruhen. Wer heute nicht ausruhte, war die Sonne. Sie gab ihr Bestes, unser Team an diesem sommerlichen Nachmittag in ein gutes Licht zu rücken. Ob ihr dies wohl gelungen ist?
Im Radio trällert Johannes Oerding in letzter Zeit recht oft: „Wenn sich alles in Kreisen bewegt, dann gehst du links, dann geh ich rechts und irgendwann kreuzt sich der Weg…“ Und so bekamen die Fans auch gleich zwei Kreise zu sehen, einen Gersdorfer und einen Hermsdorfer Kreis, gebildet aus den spannungsgeladenen Spielern der beiden Teams. Doch die Kreise bewegten sich nur ein ganz klein wenig. Man sah nur die Köpfe leicht nicken und die Zehen aufgeregt im Rasen herumscharren. Aus dem Hermsdorfer Kreis war wenig später ein lautes „WAS SIND WIR? EIN TEAM!“ zu hören. Bei den Gersdorfern schwor Moritz seine Mannschaftskollegen ein und nach dem Lauschen auf die Worte des Kapitäns folgte ein lautes „Kommt, Juuuuungs!“ und auch unser Kreis kam in Bewegung. Und wenn wir uns jetzt wieder an den Liedtext erinnern, dann hieß es darin: „…dann gehst du links, dann geh ich rechts…“. Und so war es dann auch. Eines der Teams ging links, das andere rechts und so waren dann alle regelkonform auf dem Platz verteilt und der Schiri konnte das Spiel anpfeifen.
Für uns verliefen die ersten Minuten sehr erfreulich, da wir in der 6. Minute durch eine toll herausgespielte Chance ein Tor erzielen und Dominik als Torschützen feiern konnten. In dieser Phase war das Gersdorfer Spiel lobenswert. Axel und Lukas Sch. machten einen guten Job in der Abwehr, Flo und Maddel setzten tolle Akzente und Dodo rückte wiederholt gefährlich vors Tor auf. Doch Hermsdorf kam immer mehr in Fahrt und es wurde zunehmend schwerer, den Ball zu behaupten und Chancen herauszuarbeiten. Hermsdorf glich aus zum 1:1. Es war wie ein Schlag ins Genick, weil sofort alle die Köpfe hängen ließen. Moritz musste lautstark motivieren und auch Trainer Thomas rief von der Seitenlinie: „Weiter, es sieht gut aus!“ Zu dieser Zeitpunkt tat es dies tatsächlich und noch hielt Gersdorf gut dagegen. Doch es war unverkennbar, dass sich Hermsdorf immer mehr steigerte. Vor allem deren Nummer 10 machte uns zu schaffen. Und auch wenn wir die Gefahr durchaus mit einer Rückennummer beziffern konnten, so war es doch schwierig, gegenzusteuern. Schon kam der 10er mit schnellem Schritt durch unser Mittelfeld geflitzt und es war allein unseren Keeper zu verdanken, dass es nicht sofort wieder klingelte.
Madlen und zweimal Lukas arbeiteten sehr gut zusammen und bemühten sich redlich, die Spielstruktur der Gersdorfer aufrechtzuerhalten. Doch diese begann zunehmend in sich zusammenzufallen wie ein Kartenhaus. Hermsdorf war einfach immer einen Ticken schneller als wir und konterte uns aus. Unser Defensivkader geriet aufgrund der permanenten Angriffe allmählich ins Wanken. Noch war Gersdorf allerdings das Glück hold, weil Hermsdorf es nicht schaffte, ihre Chancen in etwas Zählbares zu verwandeln. Trainer Thomas kreiste mit seinen Händen in der Luft und da auch der Schiri die Fußball-Gebärdensprache versteht, gab es auf Gersdorfer Seite einige Wechsel. Vincent kam neu in den Sturm und hätte auch fast ein Joker-Tor erzielt. Aber leider was es nur fast.
Die erste Halbzeit neigte sich dem Ende entgegen. Ob wir das 1:1 würden halten können? Es sah ehrlich gesagt nicht danach aus und tatsächlich war das 2:1 kurz vor dem Halbzeitpfiff nicht unerwartet. Die Zentrale war nicht weit genug mit aufgerückt, die Abwehr sah rot, denn es waren zu vielen Hermsdorfer in ihren roten Trikots um sie herum. Wir standen trotz der Ansagen von Trainer, dichter am Gegner zu stehen, einfach zu weit weg vom jeweiligen Gegenspieler. Auf diese Räume hatte der Gastgeber nur gewartet. In diesem Augenblick konnte auch Torhüter Moritz die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen.
Mit dem 2:1 im Gepäck trottete die Mannschaft sichtlich geknickt in die Kabine. Leider war der Knick offenbar sehr heftig und in der Pause nicht gänzlich zu begradigen. Denn die zweite Hälfte begann wie die erste endete. Hermsdorf spielte mit mächtig viel Aufwind und wir mit heftig viel Aufwand! Auch wenn Gersdorf durchaus einige Möglichkeiten erarbeiten konnte, so war Hermsdorf jedoch klar dominierend und hatte uns zweifellos im Griff. Dann kam das 3:1 – Einwurf, Flanke, Tor! So einfach kann es gehen, wenn man weiß wie. Hermsdorf wusste es. Auf Gersdorfer Seite schwanden sichtlich die Kräfte, das ständige Hinterdreinrennen schlauchte und die sommerlichen Temperaturen taten ihr übriges. Wir waren platt, zumindest konditioniell. Über das 4:1, 5:1, 6:1 und 7:1 waren wir weit weniger platt. Das hatte sich schon abgezeichnet und überraschte letztlich nicht.
Natürlich war unser Team sehr enttäuscht über das Ergebnis. Keeper Moritz, der nach Abpfiff traurig an der Ersatzbankhütte lehnte, brachte es auf dem Punkt: „Och Mann, Jungs. Warum habt Ihr denn bei dem 3:1 so aufgegeben?! Es war doch noch nichts verloren, aber ihr habt einfach die Köpfe hängen lassen! Das ist echt Sch…“ Wie recht er doch hatte.
Und hier noch einige Bildeindrücke vom Spiel: