Im Herzschlagfinale ins Blau-Weiße Glück

8. Spieltag, Kreisoberliga

SV Meerane – Blau-Weiß Gersdorf D1   2:3 (1:1)

Bei nochmal recht gutem Fußballwetter ging es nach einer langen Pause über die Herbstferien auswärts gegen den Meeraner SV. Die Gastgeber hatten vor dem Spiel sieben Punkte auf dem Konto, wir zehn. Also alles eng beieinander und alles war möglich. Uns fehlten heute mit Lukas und Madlen zwei starke Offensivkräfte. Aber wir haben ja noch ein paar Spieler, die immer für einen Treffer gut sind. Punkt 11 Uhr pfiff der Schiedsrichter die Partie auf dem Meeraner Kunstrasenplatz an. Und wir legten einen Blitzstart hin.

Marny wird auf der rechten Seite bei einem Einwurf steil angeworfen, bringt den Ball genau auf der Toraus-Linie noch in die Mitte. Dort spritzt Ennio in den Ball und die Kugel ist noch in der ersten Minute im Meeraner Tor. Ein Auftakt nach Maß; das wünscht sich jeder, der mit der treffenden Mannschaft sympathisiert. In der Folge erholen sich die MSV-Spieler aber schnell von der kalten Dusche und sorgen zumindest für ein verteiltes Spiel. Sie operieren zwar in erster Linie über lange, geschlagene Bälle – kommen aber durch ein paar Unkonzentriertheiten unserer Hintermannschaft zu kleineren Abschlussmöglichkeiten. Diese können sie aber erst einmal nicht in etwas zählbares verwandeln.

Insgesamt sind wir einen Tick besser, strahlen aber, von ein paar Freistößen abgesehen, auch nur wenig Gefahr aus. Erst in der 18. Minute hat Ennio eine Riesen-Möglichkeit zum 2:0. Einen Abpraller nach einer Ecke fängt Dustin wunderbar ab, steckt auf Ennio durch, der einen Verteidiger stehen lässt und dann abzieht. Der Ball geht nur wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Da wäre der Torwart komplett chancenlos gewesen. Aber weiter nur 1:0. Leider unterläuft uns dann ein Fehler in der Vorwärtsbewegung und Eddie verliert in einem Dribbling den Ball. Der Sieger des Zweikampfs nutzt die kurze Nachdenkpause unserer Abwehr zum direkten Abschluss, trifft den Ball ideal und Moritz kann sich strecken, wie er will. Der Ball ist drin. Das 1:1 (fast) aus dem Nichts. Kurz vor der Pause haben wir durch einen wunderbar vorgetragenen Angriff noch eine Großchance, können diese durch einen schwachen Abschluss aber nicht im Tor unterbringen. So geht es mit dem 1:1 in die Pause.

Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel müssen wir noch einen Rückschlag verkraften. Nach einem Freistoß bekommen wir den Ball nicht aus der Gefahrenzone und die Meeraner wurschtln den Ball irgendwie über die Linie. Da waren die Gastgeber einfach galliger. Solche Tore sind vollkommen überflüssig und damit beraubt sich die Mannschaft vor allem das eigene Selbstvertrauen. Also heißt es wieder mal, einem Rückstand hinterher zu laufen. Der Coach stellt die taktische Aufstellung um und Max geht ins offensivere Mittelfeld. Das stellt sich schon nach wenigen Spielzügen als goldrichtig heraus. Mit viel mehr körperlicher Präsenz beherrschen wir jetzt das Mittelfeld noch deutlicher. In der 39. Minute spielt Max einen tollen Steilpass auf Marny, der sich diese Chance nicht entgehen lässt. Allein vor dem Torhüter überwindet ihr ihn ohne sichtbare Mühe mit einem Flachschuss ins rechte Eck zum 2:2.

Jetzt haben wir das spielerische Übergewicht. Es gibt einige größere Chancen, bei denen wir immer wieder an uns selbst oder am nun besser werdenden Torwart der Meeraner scheitern. Besser und „nur“ einen Punkt? Naja, das wäre besser als verloren! Aber heute haben wir mal das Glück, was uns in den letzten Spielen hin und wieder im Stich gelassen hat. Einen tollen Angriff über Marny, trägt er bis in den Strafraum der Gastgeber, spielt im richtigen Moment auf den vollkommen frei stehenden Max. Der nimmt den Ball an und bringt diesen mit Glück und Geschick per Beinschuss im Tor unter. 3:2 und nur noch zwei Minuten auf der Uhr. Die werden dann zu fast vier, aber es reicht. Unter dem Jubel der Mannschaft und der mitgereisten Fans, pfeift der Schiri das Spiel ab.

Fazit: Spielerisch war unsere Mannschaft überlegen, kämpferisch war, vor allem in Halbzeit eins, noch mehr drin. Am Ende hatte die Mannschaft dann einmal das Glück des Tüchtigen und wurde für ihren Kampfgeist und den Siegeswillen belohnt. Den Weg in Richtung Sieg wies dann eine taktische Umstellung, die Max ins offensive Mittelfeld führte. Dort konnte er die entscheidenden Aktionen für uns setzen. Aber auch nach hinten wurde in Halbzeit 2 nach der Halbzeit-„Predigt“ viel konzentrierter gearbeitet, als noch in Durchgang 1. Das große Potential der Mannschaft liegt in der Ernsthaftigkeit, wie ein solches Punktspiel angegangen wird und

Es spielten: Moritz – Marius (C), Dustin, Max (Nele) – Ennio, Marny, Eddie, Jonas (Enzo)

Unsere Torschützen: Ennio, Marny, Max (je 1)

(mr)