Kein Triple-Sieg, sondern ein Dribbelsieg gegen Wüstenbrand

Testspiel

SpG Lugau/Gersdorf C – Wüstenbrander SV    7:1 (4:0)

Bis zu unserem ersten Punktspiel ist`s noch einige Tage hin. Unsere Vorbereitungsphase läuft auf vollen Touren und wir hatten heute den Wüstenbrander SV zu uns ins Plutostadion eingeladen. Die in hellblau gekleideten Gegner machten sich bereits eifrig auf dem Platz warm, während unsere Mannschaft die Zuschauer zappeln ließ und sich der Fangemeinde wie üblich erst geraume Zeit später zeigte als der Kontrahent. Während dessen übte der Fußballnachwuchs aus dem Hause Taubert und Labuhn schon mal das Fahne-Schwenken. Sie zeigten sich überaus ambitioniert und Ansätze, es irgendwann einmal zu einem Olympia-Fahnenträger oder ins Schiedsrichteramt zu schaffen, sind vorhanden und ausbaufähig. Wir werden die beiden Talente weiter im Auge behalten. Einziger Kritikpunkt an den kleinen stolzen Recken war, dass sie jede Aktion der Zuschauer sofort mit einem lauten „Abseits“-Ruf unterbanden und so mussten wir uns dann leider dafür entscheiden, doch zwei etwas größere Linienrichter zum Einsatz zu bringen. Die Wahl fiel überraschend auf Willi und Erik, die ihre Sache sehr gut machten.

Der Endstand der heutigen Partie von 7:1 für Gersdorf-Lugau spiegelte durchaus den Leistungsstand der beiden Mannschaften realistisch wieder. Die Spielgemeinschaft war den Wüstenbrandern eine Nasenlänge voraus und die sieben Tore waren nicht nur Glück, sondern hart und fair erkämpft. Die Wüstenbrander Gegner fanden zwar gut ins Spiel, aber sie hatten wohl dennoch, genau wie wir, mit einem neu zusammengesetzten Kader noch nicht genug Praxiserfahrung sammeln können. Das Potential von Wüstenbrand hat sich trotzdem deutlich gezeigt und in einigen Wochen und Monaten werden wir die Jungs nicht mehr so leicht in die Tasche stecken können wie heute. Gerade das ist ja das schöne an derartigen Freundschafts-Testspielen. Letztlich kommt es weniger darauf an, wer als Sieger vom Platz ging. Es geht vielmehr darum, dazu zu lernen und die Teams weiter zusammenzuschweißen und zu formen.

Für unsere Trainer gab es trotz der tollen Tore-Ausbeute einige Kritikpunkte, die in der Halbzeitpause angesprochen wurden. Wieder einmal waren viele unserer Spieler auf dem Dribbel-Trip. Es wurde heftig um die Gegenspieler herumgetänzelt und viel komplizierter gespielt als es unsere Fähigkeiten zuließen. Die klare Ansage lautete daher: Nicht nur einfach SPIELEN, sondern EINFACH spielen! Ja, das sagt sich so leicht. Einfach zu spielen ist manchmal gar nicht so einfach. Vor allem, wenn die Augen auf den Ball geheftet sind und sich nicht davon lösen können. Wie soll man da wissen, wo der Mitspieler steht, der einem vielleicht den Ball abnehmen könnte und der sich über einen Pass genauso freuen würde wie die Trainer an der Seitenauslinie. Es gab schon Zeiten, als wir erhobeneren Hauptes gespielt haben. Momentan klebt unser Blick einfach zu sehr am Ball und zu wenig am Geschehen auf dem Platz. Das war wohl auch der Grund, warum es immer wieder zur Bildung weißer Klümpchen auf dem Rasen kam. Es waren oft zu viele Gersdorfer und Lugauer auf zu kleinem Raum. Elf Freunde dürfen gern eng befreundet sein, aber eng auf dem Platz herumlaufen ist eher nicht so gut. Drum riefen sich die Trainer während der gesamten Spieldauer die Stimmbänder aus den Kehlen und forderten immer wieder energisch, das Spiel breit zu machen.

In der Theorie auf dem Schiebe-Brettchen mit bunten Magneten ist dies plausibel und klar, aber das Ganze auf dem Platz umzusetzen, ist gar nicht so leicht. Sich im Schwimmbad oder auf der Schulbank breit machen geht ja noch, aber das Spiel breit machen?! Gott sei Dank müssen sich die Fußballer nur um die Breite des Spiels den Kopf zerbrechen und nicht auch noch um die Länge. Darum muss sich glücklicherweise der Schiedsrichter kümmern. Er tat dies mit Bravour und auch all die übrigen Belange regelte er wieder so tadellos wie wir es von ihm gewohnt sind.

Auf eine Liste der heutigen Torschützen habe ich bewusst verzichtet. Natürlich darf jeder, der den Ball im Netz versenkt hat, zu Recht stolz sein und sich freuen. Wir Fans tun dies ebenfalls. Ohne Tore lässt sich ein Fußballspiel nicht gewinnen und daher feiern wir unsere Torschützen mit anerkennendem Applaus. Aber wir wollen keine Kränze verteilen und Könige krönen, denn letztlich ist Fußball dann doch mehr demokratisch als monarchisch. Jeder Spieler hat im Team seine ihm zugedachte Rolle. Die des Torhüters ist es, die gegnerischen Bälle abzuwehren und von hinten seine Vorderleute geschickt zu dirigieren. Die Abwehr sorgt bei den Stürmerkontrahenten für Windstille so gut es eben geht. Im Mittelfeld werden die Bälle clever und mit Übersicht verteilt und die Links- und Rechtsaußen sorgen für die vom Trainer gewünschte Spielbreite und möglichst schöne Pässe vors Tor. Und wenn nach all diesen wichtigen Jobs dann auch der Stürmer den seinen tut, so hat dann schlussendlich die Mannschaft ein Tor geschossen und nicht der, dessen Fuß den Ball als letztes berührte, bevor er in den Maschen verschwand. In diesem Sinne: Glückwunsch an alle zu den tollen sieben Toren!

Und hier noch einige Bildeindrücke vom Spiel:

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