Punktlandung gegen SV Lok Glauchau

17. Spieltag

SV Lok Glauchau/Niederlungwitz : Blau-Weiß Gersdorf D2    2:2  (0:2)

Unsere Torschützen: Max S., Erik

Heute trafen wir auf die erste Mannschaft von Blau-Weiß Gersdorf, aber nur zu einem kurzen Händeschütteln auf dem Parkplatz, denn dann trennten sich die Wege unserer beiden D-Mannschaften auch schon wieder und jede machte sich auf den Weg zu ihrem heutigen Gegner. Unserer war heute der SV Lok Glauchau/Niederlungwitz, der uns in der Hinrunde eine klare Niederlage beschert hatte. Und so hatten wir auch nicht allzu viel Hoffnung im Gepäck, sondern eben nur unsere Schuhe, die Schienbeinschoner, was zu Trinken (und manch einer sogar Duschsachen).

Bereits beim Aufwärmen konnte man erkennen, dass heute alle recht gut bei der Sache sind. Konzentriert wurden die Übungen durchgeführt und wenig später ging es dann auch schon los. Der Gersdorfer Pressefotograf hatte sich etwas mehr in Richtung Gersdorfer Torwart aufgestellt, denn man musste vermuten, dass die Musik wohl eher dort spielen würde. Doch das war eine Fehleinschätzung. Die Gersdorfer drängten von Beginn an den SV in die andere Spielfeldhälfte, dorthin wo deren Torwart heute einem ruhigen Fußballvormittag entgegensehen wollte. Aber daraus wurde nichts.

Luka donnerte bereits nach etwa drei Minuten den ersten gefährlichen Ball Richtung Tor, verfehlte aber um einige Meter. Doch egal, denn das machte uns Mut und putschte uns auf. Und bereits wenig später war es noch einmal Luka, der einen Materialtest am Pfosten durchführte.  Ein lautes Scheppern folgte, wenngleich dieses kaum zu hören war, weil es vom lauten Schlagen der Fanherzen übertönt wurde. Schade! Schnell ein Schlückchen aus der Doppelherz-Flasche, kurz durchatmen und weiter geht’s! Wir rackerten, was das Zeug hielt und die Niederlungwitzer waren erstaunt. Dass der Tabellenletzte so offensiv spielen und sie in Bedrängnis bringen würde, damit hatten sie ehrlich gesagt nicht gerechnet.

Unsere Mannschaftsleistung war heute toll und in der Fankurve von Blau-Weiß gingen tausend Stoßgebete in Richtung des bedeckten Himmels. Wir wollen ja gar kein Gold von oben haben so wie die dumme Pechmarie im Märchen, aber wenigstens ein Tor, das würden wir uns schon sehr wünschen! Mag sein, dass all die stillen Wünsche und das verkrampfte Daumendrücken ein bisschen geholfen haben, aber letztlich waren es dann doch unsere Gersdorfer Jungs, die es gemeinsam schafften, dass wir etwa in der 15. Spielminute in Führung gingen und zwar durch einen wunderschönen 15-Meter-Schuss von unserem großen Max. Was für eine Freude!

Unsere Freude schlüpfte von unseren Mundwinkeln direkt in unsere Fußballschuhe. Es ging einem das Herz auf, wenn man die Blau-Weißen heute spielen sah. Die Abwehr klebte am Gegner wie Honig. Marcus spielte hervorragend, Axel lieferte eine grandiose Leistung ab und unsere kleiner Max war mal wieder ein ganz-ganz Großer. Im Mittelfeld hielt Erik die Nummer 7 der Niederlungwitzer energisch und mit viel Biss in Schach. Solche Spieler wie jenen muss man ganz eng an die Leine nehmen, denn wenn sie einmal losgelassen, wird’s gefährlich. Doch das war nicht die einzige Gefahr in gelb-schwarz, denn in den Reihen der Niederlungwitzer gab es zahlreiche Spieler mit einer großen individuellen Klasse. Wie sich beispielsweise der 8er durch die Reihen schlängelte, war ganz großes Kino. Doch heute wollten wir bestimmen, was für ein Film läuft und die Regie-Mütze aufbehalten. Über weitere Strecken der ersten Halbzeit gelang uns das brillant. Aus einer Ecke heraus, die Marcel wunderbar schlug, schob Luka den Ball zu Erik und dieser hielt drauf, mitten ins Eck. Das Netz wackelte, die Mannschaft und die Fans hüpften. 0:2. Oh, wie ist das schön, oh, wie ist das schön…

Dann war erst einmal Halbzeitpause. Der Niederlungwitzer Trainer hat seine Jungs in der Kabine bestimmt mächtig wachgerüttelt, denn in der zweiten Halbzeit waren sie plötzlich viel mehr präsent als uns lieb war. Sie traten tüchtig aufs Gaspedal und machten Dampf in allen Gassen. Wir hatten zu tun, dass wir deren Turbo irgendwie drosseln konnten. Doch es gelang recht gut, wenngleich wir merkten, dass uns der Gegner alles abverlangte und sich der Zeiger unserer Kraftstoffanzeige immer mehr nach unten neigte. Trotzdem holten gerade Marcel und Max S. noch einmal alles aus sich heraus. Leider landeten die Hereingaben von Luka allzu oft hinter dem Mann, so dass Marcel jedes Mal einen Kreis vollführen musste, um sich in eine gute Torschussposition zu bringen. Es konnte einem richtig leidtun, dass Marcel um den Lohn seiner Arbeit gebracht wurde und ihm das so sehr erhoffte Tor einfach nicht gelingen wollte.

Die Niederlungwitzer machten Druck und dem konnten wir dann letztlich nicht immer standhalten. Niklas lieferte klasse Paraden und reduzierte mindestens zwei 100Prozentige auf Null. Doch die Granate, die etwa in der 40. Spielminute abgefeuert wurde, schlug dann leider doch ein. Jetzt nur nicht aufgeben! Wir versuchten, das Spiel ein wenig zu strecken und unseren Vorsprung bis ins Ziel zu retten, doch auf der Uhr waren noch zu viele Minuten, als dass man sie hätte mit einem weiten Aus-Ball überbrücken können. Also mussten wir weiterrennen was die Batterien noch hergaben. Bei der Niederlungwitzern war auch noch eine Menge Strom spürbar und so segelte deren harter Schuss an unseren Pfosten und – was für ein Ärger – kullerte über unsere Torlinie. Ausgleich! Och, Mann!

Alle hätten es der Mannschaft so sehr gegönnt, heute mal einen Sieg einzufahren. Aber dann war es doch nur ein Unentschieden! Aber das „nur“ wird gestrichen, denn es war nicht nur ein Unentschieden! Es war ganz ganz viel mehr. Es war ein super Unentschieden, ein klasse Unentschieden, ein Hoffnung und Stolz machendes Unentschieden und es war…

… das beste Geburtstagsgeschenk, das wir Herrn Boegel machen konnten, denn das Spiel war mindestens genauso spritzig wie eine teure Flasche Champagner!!! Und auch unser Axel ist auf der Lebensleiter wieder eine Sprosse nach oben geklettert. Glückwunsch! Sein Geburtstagskuchen war genau das, was wir brauchten, um unseren Energiehaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Und hier noch einige Bildeindrücke vom Spiel:

Ein Kommentar

  1. Endlich haben unsere D2 Jungs wieder mal gezeigt, welches Potential in ihnen steckt. Wer heute als neutraler Beobachter dem Spiel als Zuschauer beigewohnt hätte, der würde niemals vermuten, dass beide Mannschaften in der Tabelle 20 (!) Punkte und 44 Plus, sowie 62 Minus Tore trennen.
    Heute habt ihr einmal gezeigt (leider viel zu selten), dass ihr in der Kreisliga mithalten könnt.
    Von Beginn an wurde schnell, sauber, sicher und vor allem, endlich auch sehr gut zusammen gespielt. Bei Ballverlust wurde das Defensiv Konzept strickt eingehalten und mit unbändigem Willen um jeden Ball gekämpft. Es war heut einfach Klasse.
    Perfekt wäre es gewesen, wenn wir aus unseren 4,5 100%tigen Torchancen der 2. Halbzeit, noch das ein oder andere Tor erzielt hätten. Aber das sollte dann doch nicht sein. Etwas mehr Selbstvertrauen in die eigene Stärke und mehr Ruhe beim Torabschluss und dann klappt das auch noch. So macht Fußball Spaß.
    Jetzt gilt es jede Woche hart zu trainieren um das Unmögliche vielleicht doch noch zu schaffen. Drauf habt ihr`s, ihr müsst es nur ALLE abrufen.

    Kl. Boegel, Trainer

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