Traurige Vorstellung auf Oelsnitzer Bühne – ein Drama in 10 Akten

Testspiel
Oelsnitzer SV  –  Blau-Weiß Gersdorf   10:0 (6:0)

Heute durften wir bei unseren Oelsnitzer Nachbarn zu Gast sein und uns auf deren Kunstrasenplatz im „Hoffeld“ bei einem Freundschaftsspiel mit den Fußballfreunden in gelb-schwarz messen. Auch diesmal schafften wir es wieder gerade so, mit einer kompletten Elf aufzulaufen. Darum wurde eilends die Idee geboren, einen der Oelsnitzer Jungs in ein blau-weißes Trikot zu stecken, um so wenigstens einen kleinen Spielraum für eine Einwechslung zu schaffen. Danke an den Jungen, der als Spieler-Leihgabe heute unser Team unterstützte. Es gehört schon Mut dazu, den kleinen Neckereien der Kollegen zu trotzen und mal für einen Nachmittag auf die Seite des Gegners zu wechseln. Daumen hoch, Respekt an unsere heutige Nummer 9, du warst klasse!

Tja, das war wieder so eines der Spiele, bei denen man nicht allzu gern Spielberichterstatter ist, sondern sich lieber eine Kutte überwerfen und ein Schweigegelübde ablegen würde. Doch was hilft`s! Die meisten Reporter sind zu Ruhm und Ehre gelangt, wenn sie aus Krisenregionen berichteten und Hoffeld war heute eine Krisenregion, zumindest für Blau-Weiß Gersdorf. Ganz ehrlich, die Zuschauer mussten heute stählerne Nerven haben, denn sie sahen viele Bilder des Grauens. Natürlich gibt es überall auf der Welt schlimmeres als das, was wir zu sehen bekamen. Aber in unserer kleinen Gersdorfer Fußballwelt war es doch ein tüchtiges Drama und Trauerspiel.

Der Oelsnitzer Rasen war glatt wie ein Baby-Popo und doch holperte unsere Elf darüber, als wenn`s ein Acker wäre. Es war nicht gut anzusehen, wie wir spielten. Natürlich merkte das Gersdorfer Team selbst, dass heute einfach nichts ging und der Frustpegel stieg fast so stetig und rasant wie die Elbe im Jahr 2002. Die Gastgeber präsentierten sich wohlsortiert und zeigten eine hervorragende Übersicht. Ihre Spielzüge waren einfach und brillant zugleich und das führte richtigerweise zu einem einfach brillanten Ergebnis. Insgesamt 10 Tore konnten die Gelb-Schwarzen für sich verbuchen und dass es nicht noch mehr waren, lag wohl lediglich daran, dass einige Oelsnitzer Torschüsse etwas zu ungestüm in den Frühlingshimmel abgegeben wurden. Bei Gersdorf hingegen lief überhaupt nichts zusammen.

Wer einmal einen Blick auf das letzte der nachfolgenden Fotos wirft, sieht auf den ersten Blick wohl nur einen Schnappschuss des Himmels über dem Oelsnitzer Fußballplatz. Doch wenn man das Ganze mit einer philosophischen Brille betrachtet, so spiegelt der Himmel genau das wieder, was sich auf dem Rasen darunter abspielte. Über dem Gersdorfer Spiel lagen dicke, undurchdringliche dunkle Wolken. Die Sonne lugte hier und da kurz hervor, wenn sich unsere Spieler um eine disziplinierte und engagierte Spielweise bemühten, um wenigstens stellenweise einen anständigen Spielfluss zustande zu bringen. Doch es waren nur wenige erhellende Momente und die über der Mannschaft schwebende düstere Wolkendecke wollte einfach über die kompletten 70 Spielminuten hinweg nicht weichen.

Die Blau-Weißen gingen frustriert und traurig mit einer 10:0-Niederlage vom Platz. Nun heißt es tief durchatmen und dann kräftig die dunklen Wolken wegpusten. Trainer und Fans hoffen, dass bereits beim nächsten Spiel wieder die Sonne scheint, über dem Platz und vor allem darauf!

Und hier noch ein paar Bildeindrücke vom Spiel: