Windjammer in Ebersbrunn

8. Spieltag, Kreisliga A

Ebersbrunn : Blau-Weiß Gersdorf D2    7:3  (2:1)

Unsere Torschützen: Marcel, Marcel (FN), Max S.

Mit einer gehörigen Portion Hoffnung fuhren wir nach Ebersbrunn. Zwar hatte uns dieser Gegner in diesem Jahr eiskalt aus dem Pokal gekickt, aber dennoch rechneten wir uns einige Chancen aus, zumindest mit einem kleinen Pünktchen vom Platz zu gehen. Doch da sollten uns die Ebersbrunner einen Strich durch die Rechnung machen und zwar einen ziemlich dicken.

Wir begannen konzentriert und lieferten dem Publikum sehenswerte Spielzüge, welche die Erwartungen an eine ausgeglichene Partie durchaus bestärkten. Im Zusammenspiel klappten viele Pässe recht gut und auch das schnelle Abspiel, an dem es uns zumeist erheblich mangelt, funktionierte in der ersten Viertelstunde zufriedenstellend. Der Ball lief ganz gut durch die gegnerischen Reihen und schlussendlich hatten wir ihn so weit hindurch“gepasst“, dass ihm Marcel den finalen Stoß in die Maschen geben konnte. 0:1 – das gab Auftrieb.


Doch viel Zeit blieb nicht, uns zu freuen, denn noch ehe die Endorphine einmal den Blutkreislauf passieren konnten, stand es schon 1:1. Wie ärgerlich! Und der Fußballgott strafte uns weiter für unsere kleinen individuellen Fehler und Unkonzentriertheiten und schickte nur eine Minute später noch einen Ball in Niklas‘ Tor. Und nun brach das über uns herein, was uns bei einem Rückstand blockiert und die Situation stets noch verschlimmert: Die Resignation ergriff von uns Besitz! Sie lähmte unsere Beine und unseren Kopf, was für den weiteren Spielverlauf alles andere als förderlich war. Zum Glück war kurz darauf erst einmal Halbzeitpause…

Die Fans hofften, dass in der zweiten Halbzeit ein frischer Wind wehen würde, freilich nur bildlich gesprochen, denn Wind gab es rund um den Ebersbrunner Kunstrasenplatz am heutigen Tag nämlich genug. So viel Wind sogar, dass bei einigen der Gersdorfer Fans (Fan-innen) eklatante Verstöße gegen das Vermummungsverbot zu verzeichnen waren, denn auf den Zuschauerbänken konnte man heute nur die Konturen von Wolldecken und einige Stoffschlitze, aus denen einige Paare schöner Augen herauszwinkerten, erkennen. Was die Augen allerdings auf dem Platz sahen, war alles andere als erwärmend. Unsere Mannschaft ringelte herum, dass einem beim Zusehen ganz schwindelig wurde und die Pässe landeten zumeist vor den Füßen der Gegner. Immerhin schnappte sich Marcel in einem der wenigen glücklichen Gersdorfer Momente den Ball und flitzte damit in Richtung Strafraum. Dort wurde er von der Ebersbrunner Abwehr regelwidrig gestoppt, was den Schiedsrichter zu einem Handzeichen in Richtung Neunerpunkt veranlasste. Marcel verwandelte grandios und alle jubelten über den 2:2-Anschlusstreffer.

Wenig später hatte der Ebersbrunner Torhüter den Ball einige Meter über die Mittellinie abgeschlagen und alle rechneten mit dem Pfiff des Schiedsrichters. Doch das Geräusch blieb in den Trillerpfeife stecken, was ein unschöner Fehler und sehr bedauerlich für unsere Mannschaft war, denn unsere Spieler hatten fest damit gerechnet und waren stehengeblieben. Der Ebersbrunner Stürmer jedoch nicht, er flitzte samt Ball davon und platzierte ihn mit einem kräftigen Schuss im Tor. Das war echt dumm für uns gelaufen! Nun standen wir 3:2 hinten und unsere Psyche spielte mal wieder nicht mehr mit. Genauso wenig wie auch der Rest. Das Gestochere und Geringel um die Bälle wollte einfach nicht mehr aufhören und den Fans standen die Haare zu Berge – nicht nur vom starken Wind.

Ebersbrunn hingegen spielte konzentriert weiter, zeigte sich die ganze Zeit über kämpferisch und sie sollten dafür letztlich mit wohlverdienten drei Punkten belohnt werden. Wenigstens konnte Max S. zu unserer Ehrenrettung noch einen Freistoß verwandeln, den er in erstklassiger Mauersegler-Manier im Tor versenkte. Das war ein wirklich schöner Schuss!

Unsere Mannschaft konnte heute nur stellenweise überzeugen. Marcus hatte wesentlichen Anteil daran, dass unsere Niederlage nicht höher ausfiel, denn er rettete auf den letzten Metern einige Schüsse der Ebersbrunner noch ins Seitenaus. Daumen hoch, das war wirklich beeindruckend! Und auch Niklas hielt eine ganze Menge Unheil von uns ab. Im übrigen gaben sich zwar alle Spieler Mühe, gingen aber zu halbherzig, fast schon ängstlich ans Werk. Dafür mussten wir heute zahlen und zwar drei Punkte aufs Ebersbrunner Konto. Schade!

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