Die 13 war nur für Crimmitschau eine Unglückszahl

1.Punktspiel

SpG Gersdorf/Lugau   – SpG Crimmitschau/Mannichswalde    13:0  (5:0)

Unsere Torschützen: Elias (1.), Florian (5.), Marcel (23.), Florian (28.), Marcel (29.), Niklas (40.), Max T. (53.), John (54.), Max T. (55.), Leon (59.), Lukas (63.), Dominik (67.)

Kaiser-Wetter in Lugau! In Kaiser-Manie (bzw. Kaisermania) summten die Fans von Blau-Weiß Gersdorfer und des Lugauer SV: „Ich glaub`es geht schon wieder los, das darf doch wohl nicht wahr sein…“ Ja wirklich: Heute war es so weit. Unsere Spielgemeinschaft startete in die gemeinsame Saison und sowohl Fans als auch Spieler freuten sich, endlich in eine hoffentlich erfolgreiche Punktspiel-Gala durchzustarten. Trotz einer übermotivierten Sommersonne hagelte es am heutigen Spieltag. Im Vergleich zum gestrigen Auftakt der Kölner Profis hagelte es aber bei uns keine zentimetergroßer Körner, sondern Tore – Tore – Tore.

Doch zurück auf Anfang… Allzu viel Motivation zum Aufwärmen hatte verständlicherweise bei Temperaturen um die 35 Grad keiner. Dennoch zogen alle brav die Übungen durch, immer bemüht, möglichst bei der Aufstellung im großen Aufwärmkreis ein Schattenplätzchen zu ergattern. Zahlreiche Dinge, mit denen unsere Jungs sich auf das Spiel vorbereiteten, waren durchaus bekannte Übungen;  Sprints, Seitwärtshüpfen, Kreuzen usw. Was ich bislang nicht kannte war „Anscheißer im Kreis“. Für alle, die jetzt ratlos mit den Schultern zucken, will ich kurz erklären, was ich davon verstanden und mitbekommen habe. Die Mannschaft stellt sich im Kreis auf und spielt sich den Ball zu. Es darf zwischendurch ein bisschen jongliert werden, den Kopf darf man auch nehmen oder die Hacke und so weiter. Jedenfalls darf derjenige, der den Ball nicht ordentlich zu fassen kriegt, von den anderen dafür freundschaftlich verbal mit einem „Ey Mann, geht`s noch… Voll der Luschenball, Alter… “ angeschnauzt werden. Wieder was dazu gelernt und wenn`s im Spaß gemeint ist, so wollen wir ihn den Kids gern lassen. Doch dann wurde es ernst. Der Schiedsrichter gab das Zeichen zum Einlaufen, kontrollierte noch schnell ein ordentliches Äußeres und die Fußballschuhe und dann fiel auch schon die Münze zur Seitenwahl. „Oh, ein Spicker“, sagte der Schiri. Meinte der jetzt etwa einen Zettel, auf dem der Torhüter sich die Lieblings-Schuss-Ecken von Elfmeterschützen aufgeschrieben hat? Nein, falsch geraten. Der Spicker war die Münze, die senkrecht im Gras stand. Schnell wurde das Ganze wiederholt und wenig später ertönte der Pfiff aus dem Trillerpfeifchen des Unparteiischen.

Bereits rein körperlich war unser Team dem Gegner aus Crimmitschau/Mannichswalde überlegen. Die meisten der Kontrahenten waren um einiges kleiner als wir. Doch aus der Erfahrung wissen wir, dass dies längst nichts heißen muss. Das Trainerteam hatte vor dem Spiel den Zeigefinger bereits warnend erhoben und von allen vollen Einsatz bis zur Erschöpfung (bzw. erlösenden Auswechslung) gefordert. Unsere Spieler erfüllten diese Trainervorgabe perfekt. Trotz der sengenden Hitze hatte man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass sich jemand schont. Alle kämpfen mit viel Enthusiasmus und der bei diesem Wetter größtmöglichen Konzentration. Und so dauerte es nur Sekunden, bis der Tore-Reigen von unserem linken Offensiven Elias eröffnet wurde. Die in grün spielenden Jungs aus Crimmitschau hatten Schwierigkeiten, mit unseren Spielern Schritt zu halten, wenngleich auch sie tapfer und mit großer Einsatzbereitschaft agierten. In den ersten Spielminuten spielte sich in unserer eigenen Hälfte nichts ab. Jonas hütetet unser Tor einsam und verlassen und die Feldspieler beider Mannschaften tummelten sich vor dem Tor der Crimmitschauer. Bereits wenige Minuten später lupfte Kapitän Florian aus etwa 15 Metern den Ball sehr sehenswert ins Netz. Zwei Tore sind ein schönes Polster, aber die Prinzessin auf der Erbse hätte sich darauf nicht ausgeruht und wir wollten das auch nicht.

Wenn man einen Ball und das Fußballtor im Vergleich sieht, sollte man meinen, dass es kein Problem ist, den kleinen runden in das große eckige zu befördern. Und doch wollte es unserem Team in der folgenden Viertelstunde nicht gelingen. Dies lag zum einen an der wachsenden Gegenwehr der Crimmitschauer, zum anderen an der Unentschlossenheit, selbst einen Torabschluss zu wagen oder an einer missglückten Verwertung von Pässen. Klaus, unser ehemaliger Trainer rief von der Seitenlinie „Zack Peng Abschluss!“ Aber wenn es beim Zack oder beim Peng hakt, dann wird`s mit dem Abschluss schwierig. Das merkten auch die Spieler und waren mit sich selbst nicht immer zufrieden. Nach der wohlverdienten Viertelzeit-Trinkpause klappte es wesentlich besser mit dem Zack und den Peng und für den Abschluss standen Marcel und Flo an der passenden Stelle. So konnten wir mit einem 5:0 stolz und verschwitzt die Halbzeitpause antreten. Dass wir mit dem Zu-Null in die Pause gingen, war großes Glück. Denn die Gäste hatten eine richtig gute Großchance. Unsere Mannschaft hatte Mühe, die Situation unter Kontrolle zu bekommen und vor Torhüter Jonas entstand ein wildes nahezu undurchschaubares Getümmel der Heimmannschaft, bei dem zwar nicht der Ball, aber einige unsere Spieler ins Netz gingen. Zudem bekam auch noch unser Torwart von seinem Teamkollegen einen ungewollten Tritt und musste dann leider ausgewechselt werden. Letztlich wusste keiner so recht, ob nun ein Tor gefallen war oder nicht, aber der Schiedsrichter zeigte dann doch nicht auf den Anstoßkreis, worüber die Gäste verständlicherweise traurig waren.

Nach Wiederanpfiff lief es weiterhin prima für unser Team. Waren in der ersten Spielhälfte die Gegner noch nicht allzu torgefährlich gewesen, so kann man den Jungs in den grünen Trikots für die zweite Hälfte bescheinigen, dass sie sich gehörig steigerten. Ganz so langweilig war es für unseren Tormann, den für Jonas eingewechselten Louis, nicht mehr. Und doch gaben die Lugauer und Gersdorfer das Zepter nie so wirklich aus der Hand, verhalfen allenfalls dem Kontrahenten durch etwas ungenaue Zuspiele immer mal wieder zum Ballbesitz. Präzision ist noch nicht unsere größte Stärke, aber wir arbeiten dran. Dass wir es können, zeigte sich wenig später. Um das Spielfeld herum waren Wasserbehälter aufgestellt, damit sich die Spieler hier und da erfrischen können. Und jetzt sah man, wie präzise wir spielen können. Ein gezielter Schuss genügte und einer der Eimer war im Eimer. Mittendrin statt nur dabei! Volltreffer! Leider zählte das fürs Spielergebnis nicht. Aber die Schüsse von Niklas, Max, Leon, John und Dominik taten es und verhalfen uns zu einem grandiosen Endstand von 13:0. Eines der Tore war durchaus ungewöhnlich und wir wollen an dieser Stelle noch schnell davon berichten. Der gegnerische Torwart verhalf uns durch eine unerlaubte Ballaufnahme nach einem Rückpass zu einem indirekten Freistoß und zwar lediglich zwei Meter vor der Torauslinie und direkt vorm Tor. Es war eine ungewohnte und komisch anmutende Situation, aber es war die beste Voraussetzung für ein schnelles „Zack Peng Abschluss“.

Mit einer spitzbübischen Freude schnappten sich nach dem Abpfiff die Gewinner die Eimer und verlegten das Duschen nach dem Spiel kurzerhand nach draußen. Auch der kleine Pool, der neben dem Spielfeldrand mit erfrischendem Nass lockte, wurde gleich in Beschlag genommen. Etwas Waschpulver rein und wir hätten das Säubern der Trikots auch gleich noch mit erledigen können. Die Freude über den gelungenen Saisonstart war allen anzumerken, als die Kids wie die begossenen Pudel in der Kabine verschwanden. Glückwunsch!

Was den Sieg angeht, so werden die Spieler die Bälle hoffentlich flach halten (was jetzt nur im übertragenen Sinne zu verstehen ist), denn Glauchau ist ein dicker Fisch und ihn beim Freundschaftsspiel in der kommenden Woche an die Angel zu bekommen, wird richtig schwer werden.

Und hier noch einige Bildeindrücke vom Spiel: